Internationales Springer-Meeting Cottbus

„Diese megacoole Atmosphäre – das will ich weiter unterstützen!“

Viele Jahre lang war Björn Otto (41) eines der prägenden Gesichter im deutschen Stabhochsprung – und Publikumsliebling beim Internationalen Springer-Meeting in der Cottbuser LausitzArena. Im Interview erzählt er, warum er auch dieses Mal wieder in der Halle sein wird, obwohl er die Stäbe längst zur Seite gelegt hat.

Du arbeitest inzwischen als Pilot und hast Dir für Cottbus frei genommen. Warum ist es Dir wichtig, gerade bei diesem Meeting auch nach Deiner aktiven Zeit noch dabei zu sein?
Ich habe das allererste Springer-Meeting in Cottbus gewonnen, das war 2003. Es folgten drei weitere Siege, insgesamt war ich zwölf Mal dabei. Cottbus hat so eine megacoole Atmosphäre, und es liegt mir einfach am Herzen, das weiter zu unterstützen. Das Domspringen in Aachen, wo ich die 6,01m gesprungen bin, und das Springer-Meeting in Cottbus – das waren immer meine beiden Lieblingswettkämpfe.

Wer Dich bei TV-Formaten wie Ninja Warrior sieht, der muss neidlos anerkennen, dass Du immer noch topfit bist. Warum ist Dir das wichtig – und wie erreichst Du diese Fitness?
Alle Leistungssportler sind ja eitel, was ihren Körper betrifft. Da will man nach dem Karriereende nicht den kompletten körperlichen Verfall mit Bierplauze, das macht ja auch keinen guten Eindruck. Ich würde auch gern noch Stabhochsprung machen, aber das macht man nicht so nebenbei. Da gehört viel Technik dazu. Und wenn ich jetzt mal einen Sprung mit sechs Schritten  Anlauf mache, weil da irgendwo ein Stab rumliegt, dann hat das nicht mehr viel mit Stabhochsprung zu tun.
Zu Ninja Warrior bin ich gekommen, weil es eine Charity war – dafür bin ich immer zu haben.  Aber auch dort will ich natürlich immer gewinnen, das hat man als Leistungssportler so in den Genen.

Björn Otto – auch 2015 schon in der Halle am Mikro.

Wie eng ist Dein Kontakt zur Stabhochsprung-Weltklasse heute noch?
Zu den Meetings in Aachen, Cottbus und Düsseldorf gehe ich nach wie vor gern. Ich bin zwei bis drei Mal pro Woche in der Halle in Leverkusen. Ich gehe auch mal zur Deutschen Meisterschaft und war voriges Jahr bei der EM in Berlin. Wenn es machbar ist, versuche ich, den Kontakt zu halten. Ich habe 31 Jahre lang Stabhochsprung gemacht, da hängt das Herz noch immer dran. Das gibt man nicht von heute auf morgen auf. Und nun darf ich eben von außen zuschauen, wie die anderen sich quälen.

Was fehlt Dir an Deiner aktiven Zeit denn besonders?
Als Leistungssportler ist man ja schon was Besonders – als Stabhochspringer sowieso, wenn man am Flughafen mit den Stäben unterwegs ist. Da fällt man auf. Ich fand es immer total cool sagen zu können, ich bin Stabhochspringer, ich springe in der Weltklasse mit und fliege zum Trainingslager nach Südafrika.

Was war für Dich die größte Umstellung beim Wechsel vom Stabhochspringer zum Piloten?
Das war gar keine roße Umstellung. Das Reisen und Kofferpacken war ich ja gewohnt. Und ich habe die Pilotenausbildung noch in meiner aktiven Leistungssportzeit gemacht, das ging dann so in einander über.

Was ist die größte Gemeinsamkeit, die einen Stabhochspringer und einen Piloten gleichermaßen  auszeichnet?
Beides ist technisch sehr anspruchsvoll. Die Herangehensweise ist sehr ähnlich. Du kannst nicht einfach drauflos fliegen, wenn du die Technik nicht kennst – in beiden Fällen.